Physik

Das Ziel ist überleben!

Zum Physik-GK

Und dabei hat alles so harmlos und sogar fast interessant angefangen. Der Spaß an der Physik wurde in der 7. Klasse geweckt und hielt über Jahre hinweg an. Vom Unterrichtsstoff und den glänzenden Klassenarbeiten in der 11. Klasse motiviert, lag der Schritt in Richtung Physik - LK nicht weit. Über die nun folgenden zwei Jahre zu berichten, von denen man auf grund der Ahnungs- und Hoffnungslosigkeit bis zum blanken Exzeß vereinnahmt wurde, stellt ein ernstes Problem dar. Im Klartext heißt das: Wenn ihr der Typ mit Brille seid, für den sich ein banales Experiment oder das Lösen eines "Physik - Problem des Monats" bis zum schieren Orgasmus aufschaukeln kann und ihr sogar eure mehr als nötigen 5 Minutenpausen opfert, um euch mit eurem Lehrer über das Debye - Scherrer - Verfahren zu unterhalten, dann seid ihr exakt die richtigen für diesen Kurs.

Seid ihr nicht mit diesen Fähigkeiten bestraft, so wird sich euer anfänglicher Frust hoffentlich bald in einen überaus humorvollen, ausgelassenen Zustand "transformieren" (vgl. Dorn Bader 12/13 S. 125 f.), den man als eine Art Schutzfunktion vor der fremdartigen Materie verstehen könnte.

Nach dem anfänglichen Optimismus stürzte es erst einmal bitter und unbarmherzig auf uns ein. Von den interessanten Themen der Mittelstufe nichts mehr sehend, beschäftigten wir uns mehr oder weniger mit uninteressanten aber anscheinend sehr wichtigen Dingen. Da war zum einen der Millikanversuch, der gekoppelt mit der Flächenladungsdichte der Elektronen eine Lorenzkraft FL verursacht, die unter Berücksichtigung der Elektronenmasse me einen Fotoeffekt auslöst, der in diesem Fall als Halleffekt bezeichnet werden kann, denn durch das Lenzsche Gesetz ist eindeutig nachzuweisen, daß eine sinusförmige Wechselspannung U~ beim Effektivwert Ueff der Selbstinduktion im Sperrkreis oder der Siebkette eine harmonische Schwingung erzwingt, die im Herzdipol eine elektromagnetische Welle auslöst, welche mit der Kohärenz und der Interferenz am viel erfolgoptischen Gitter durch Beugung am endlich breiten Einzelspalt die Polarisation des Lichtes bewirkt. Alles in allem war es dennoch interessant zu beobachten, wie sich der Brewsterwinkel nach einer Bragg - Reflexion an einem polykristallinen Bimetallstreifen aufgrund der Wellentheorie von Huygens nach der Formel sin a = (k * w)/ g auf einen 0,6 m entfernten Schirm abbildet. Dabei werden Photonen der Energie Wph = h * f, die von der Lyman - in die Balmerserie gequantelt wurden und aufgrund der Rydbergkonstante, die jedoch keine eindeutige Lösung im Dualismus Teilchen/Welle bietet, unter dem Vorbehalt der Fraunhoferschen Näherung, als Debye - Scherrer - Ringe sichtbar, denen Dank DeBroglie eine Impulsunschärfe dpx zugeschrieben werden kann.

Da ist es doch verständlich, wenn man ab und zu die Zügel etwas schleifen ließ, doch Herr Zollikofer bemühte sich immer wieder, uns durch Aussprüche, wie: "aber das ist doch ganz klar" oder "aber das haben wir doch jetzt ausführlich behandelt, da können wir keine Zeit mehr darauf verwenden", aufzumuntern. Selbst wenn Albert Z. nicht mehr weiter wußte, gab es noch keine Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, da "Er" uns aus der einen oder anderen Schlappe heraushalf. An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei "Ihm" bedanken, denn wir durften öfters nachschlagen, wie "Er das Problem löst". War die Stimmung allgemein am Boden, dann wurde diese durch fröhliche Kegelabende wieder gehoben.

Was die zwei Jahre aber wirklich erträglich machte, waren unsere drei penetrant an Physik interessierten Genies vom St. Konrad, die keine Minute ausließen, um mit Herrn Zollikofer eine intellektuell sehr gehobene Konversation über ihre persönlichen Physikprobleme zu führen.

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